Molecule-Profil: Hollie Tang
Hollie Tang (auch bekannt als „Meme Queen“) kommt hier bei Media Molecule eine entscheidende Rolle zu, nämlich die harte Arbeit, um unsere wundervolle Dreams-CoMmunity mithilfe der unaufhaltsamen Kraft der Memes anzuspornen. Hier plaudern wir mit Hollie darüber, wie man laufen lernt, wenn man versehentlich in die Games-Branche stolpert, wie man Hühner von Podesten schubst, und wir sprechen über das grenzenlose Wohlfühlpotenzial der Dreams-CoMmunity.
Hallo Hollie! Was genau machst du hier bei Media Molecule?
Ich arbeite als Community-Managerin im CoMmunity-Team und kümmere mich im Wesentlichen um unsere CoMmunity und stelle sicher, dass auf unseren sozialen Kanälen alles so läuft, wie es laufen sollte. Dazu gehört auch die Betreuung unserer Social-Media-Inhalte, also auch ein wenig Kommunikation. Und wenn große Events anstehen, ist es meine Aufgabe, die CoMmunity darauf heiß zu machen. Das ist im Grunde unsere Aufgabe: Wir sind die Hype-Macher für die CoMmunity und wir pushen die CoMmunity, wenn sie wirklich coole Sachen zu präsentieren hat.
Das klingt super! Was war eines deiner liebsten Dinge, die die CoMmunity in letzter Zeit gemacht hat?
Na ja, es ist eigentlich noch nicht erschienen [zum Zeitpunkt des Interviews], aber ich mag das Aussehen von DreamsFest '22 sehr. Es ist eine der größten CoMmunity-Feiern in Dreams, die kein offizielles von Mm veranstaltetes Event ist. Dass diese Gruppe in der Lage ist, etwas in dieser Größenordnung auf die Beine zu stellen, ist einfach sehr beeindruckend. Und so viele Leute zusammenzubringen, um zusammenzuarbeiten und Musik zu machen und einfach in Dreams zu viben ... Es ist wirklich cool, wenn man sieht, wie sie das alleine schaffen.
Vor dem Hintergrund, dass du in einem Team arbeitest, das einige ... interessante Internet-Meme-Inhalte erstellt, gibt es wahrscheinlich keinen typischen Tag für dich. Aber welche Arten von Arbeit fallen bei dir eigentlich im Arbeitsalltag an?
Das Erste, was ich tue, ist wahrscheinlich, meine E-Mails zu checken, hauptsächlich um zu wissen, dass nichts in Flammen aufgegangen ist, und um nachzusehen, ob es in den sozialen Räumen der CoMmunity etwas Interessantes gibt. Manchmal haben Mitglieder der CoMmunity mit etwas Probleme oder brauchen etwas, also melden wir uns gerne regelmäßig bei ihnen. Aber im Moment sind wir wirklich mit der DreamsCom-Planung beschäftigt. Außerdem ist LGBTQIA+-Pride-Monat [zum Zeitpunkt des Interviews], also haben wir eine Reihe von Aktivitäten in diesem Zusammenhang durchgeführt, wie zum Beispiel Videos drehen, Streams planen und so weiter – aber hauptsächlich DreamsCom-Planung.
Wenn ich nebenbei Zeit habe, sehe ich mir gerne Memes an und schaue, was auf TikTok gerade angesagt ist, denn die sozialen Medien machen niemals Pause. Wir versuchen unser Bestes, um CoMmunity-Inhalte so weit wie möglich an Leute weiterzugeben, die vielleicht nicht wissen, was Dreams ist – vor allem über TikTok, weil wir dort momentan keine große Präsenz haben. Wir haben Leute wie zum Beispiel Gamer, die uns folgen, aber die wissen nicht immer, was Dreams ist. Das ist also im Moment einer der größten Anstöße, die wir geben wollen, um den Namen Dreams einem eher allgemeineren Publikum näherzubringen.
Cool. Lass uns das gerade mal kurz klären. Dein Beruf ist es, dir Memes anzuschauen?
Ja, so ziemlich.
Das klingt nach einem Traumjob.
Das ist es auch.
Das CoMmunity-Team ist ja der Teil von Media Molecule, der am meisten mit den Spielern zu tun hat – wie fühlt es sich an, zu dem Team zu gehören, das die Verbindung zwischen den Entwicklerteams und der CoMmunity herstellt?
Das kann zuweilen etwas beängstigend sein, denn manchmal muss man etwas kommunizieren, worüber nicht alle glücklich sein werden, oder wir müssen etwas in Ordnung bringen, wenn bei einem Mitglied der CoMmunity im Spiel etwas schiefgelaufen ist und wir schnell eine Lösung finden müssen. Und manchmal ist die Lösung für das Mitglied der CoMmunity nicht ausreichend, sodass es schwierig werden kann, wenn man sich dem negativen Feedback stellen muss. Aber das Schöne ist, dass wir beide Seiten des Spiels sehen können. Wir sehen die Entwicklerseite der Dinge, wenn das Spiel erschaffen wird, und wir sehen auch die Seite der CoMmunity, auf der die Leute mit den von uns erschaffenen Inhalten Spaß haben. So können wir zumeist eine Lösung finden, mit der wir alle Probleme aus der Welt schaffen.
War das Community-Management etwas, das dich schon immer interessiert hat, oder bist du über einen anderen Weg zu diesem Job gekommen?
Es ist wirklich lustig, denn als ich an der Uni war, habe ich eigentlich gar nichts mit Gaming zu tun gehabt. Ich wusste noch nicht einmal, dass es Community-Management überhaupt gibt. Ich habe eigentlich Sprachwissenschaften und Psychologie studiert und dachte, ich würde Sprachtherapeutin werden, aber dann, nachdem ich drei Jahre lang studiert hatte, dachte ich: „Nee, das ist echt nichts für mich.“ Ich schätze, ich wollte schon immer in die Gaming-Branche, aber ich wusste einfach nicht, was ich machen will. Also habe ich angefangen, nach Jobs zu suchen, und ich habe eine Stelle als Community-Managerin bei einer Agentur gefunden, aber ich wusste nicht wirklich, was das ist. Also habe ich mich zuerst für eine andere Stelle in diesem Unternehmen beworben, die eine Vertriebsstelle war, und als ich am Tag des Vorstellungsgesprächs dorthin ging, wurde mir klar: „Oh mein Gott, der Vertrieb ist absolut nichts für mich.“
Und bei dem Vorstellungsgespräch war ein Community-Manager dabei, und wir unterhielten uns über Memes. Er zeigte mir etwas von seiner Arbeit und erklärte mir, was er als Community-Manager so macht. Das sind natürlich nicht nur Memes, aber zum Teil hat es viel mit Memes zu tun. Ich sagte ihm also, dass sich sein Job echt cool anhört, und er erzählte mir, dass er im Prinzip deren Social-Media-Auftritt und die Communitys verwaltet, und so lernte ich, was ein Community-Manager ist. Daraufhin sagte er zu mir: „Wenn du nicht im Vertrieb arbeiten willst, warum bewirbst du dich stattdessen nicht für diese Stelle? Wir suchen nämlich noch einen Community-Manager.“ So habe ich also einen Fuß in die Tür bekommen – und das komplett per Zufall!
Und findest du, dass es einen Unterschied zwischen der Art der Community, mit der du bei Media Molecule arbeitest, und deinen vorherigen Jobs gibt?
Oh ja, absolut. Ich liebe die Dreams-Community. Sie ist einfach so erquickend und alle sind so nett. Nicht jede Community ist so einladend, aber als ich hierherkam, waren alle so authentisch. Sie sind alle so hilfsbereit und so fröhlich, und wenn etwas schiefgeht, sagen sie einfach: „Ja, mach dir keine Sorgen.“ Ich habe schon mit anderen Community-Managern gesprochen und sie haben mich gefragt, warum unsere Community so viel netter ist. Sie haben mir von all ihren Problemen erzählt und wie toxisch ihre Communitys sein können, und ich sagte nur: „Äh, das kann ich nicht wirklich nachvollziehen.“ Wir sind einfach hier, machen uns locker und feiern die Kreativität aller.
Seit du hier arbeitest, warst du schon in viele verschiedene Events und Aktivitäten mit der CoMmunity involviert, aber was war bisher dein Favorit?
Ich würde definitiv sagen: die DreamsCom, mit den Impys ganz knapp dahinter an zweiter Stelle, aber die DreamsCom war definitiv das Highlight für mich im letzten Jahr. Ich bin nämlich kurz vor dem Start der DreamsCom ‘21 zum Team gestoßen und konnte so einen Teil der Abläufe hinter den Kulissen miterleben und sehen, wie alles zusammengefügt wurde. Außerdem konnte ich mir das Event im letzten Jahr ansehen, bevor die DreamsCom überhaupt startete, was ziemlich cool war. Es war das erste Mal, dass wir nicht nur auf Twitch, sondern auch auf TikTok gestreamt haben. Und auf TikTok hatten wir zu einem Zeitpunkt etwa 40.000 Zuschauer, und ich erinnere mich, wie glücklich ich war, als ich sah, wie viel Erfolg wir hatten, selbst bei Menschen, die gar nicht wussten, was die DreamsCom ist. Es war fantastisch, im letzten Jahr die ganzen Stände von allen zu sehen und all die Kreativität und wie die CoMmunity sich präsentiert. Es fühlte sich wie eine wirklich lebendige, echte Convention an, auch wenn es komplett online ablief. Also ja, das hat mich wirklich umgehauen.
Ist es schwer, ein Gleichgewicht zwischen den verschiedenen sozialen Plattformen zu finden? Muss man die Art der Inhalte für jede Plattform speziell auswählen, oder kann man die Inhalte auf mehreren Kanälen veröffentlichen?
Für die verschiedenen Plattformen haben wir normalerweise eigene, maßgeschneiderte Inhalte, denn bei Twitter geht es beispielsweise vor allem um Bilder und Wörter. Richtig? Das ist auf TikTok nicht wirklich möglich, weil sich TikTok hauptsächlich auf Videos konzentriert. Und dann ist da Instagram, so etwas wie der goldene Mittelweg zwischen diesen beiden. Also versuchen wir, auf jeder Plattform unterschiedliche Strategien zu verfolgen. Twitter ist unser „Wohnzimmer“ für alle neuen Inhalte und Updates. Wenn man also etwas ausprobieren will oder wissen will, was im Spiel passiert, geht man auf Twitter und weiß sofort, was läuft. Und dann leiten wir das manchmal scheibchenweise und auf eine spezielle Art auf Instagram und TikTok weiter. Es kann also sein, dass wir auf TikTok eine Videoversion von dem machen, worüber wir auf Twitter sprechen. Und dann machen wir für Instagram vielleicht einen Screenshot und verfassen eine Beschreibung dazu. Wir machen also im Wesentlichen dasselbe, aber wir präsentieren es anders.
Die Leute von Mm scheinen eine Menge interessanter Dinge auf ihren Schreibtischen zu haben. Was würden wir denn gerade auf deinem Schreibtisch vorfinden?
Also, ich habe einen kleinen Pokéball, den ich aus dem Pokémon Center in Japan mitgebracht habe. Ich liebe es, diese kleinen Schmuckstücke zu sammeln. Ja, ich habe diesen Pokéball mit einem Eevee darin. Mein Schreibtisch ist immer vollgestopft und ich habe immer jede Menge Snacks zur Hand. Aktuell habe ich eine Dose Pringles, ein KitKat und zwei Flaschen Wasser, und ich habe normalerweise eine kleine Schublade, in denen die Snacks sind. An meinem letzten Arbeitsplatz haben die anderen immer gesagt: „Oh ja, das ist Hollies Snackschublade – wenn du mal was willst, geh einfach rüber, frag sie nach einem Snack und sie gibt dir was ab.“
Und für alle, die vielleicht mit dir zusammenarbeiten und sich Zugang zu deiner Snacksammlung verschaffen wollen: Hast du einen Tipp für Leute, die eine Stelle im Community-Management anstreben?
Als ich noch an der Uni war, wusste ich wirklich nicht, was ich machen soll, und das hat mir echt Angst gemacht. Aber jetzt würde ich sagen: Macht euch keine Sorgen – ihr werdet schon etwas finden, das euch gefällt, und irgendwann wird es klappen. Aber wenn man speziell ins Community-Management einsteigen will, sollte man meines Erachtens ein Praktikum machen. Der erste Job als Community-Managerin, den ich angenommen habe, war ein dreimonatiges Praktikum auf Probe, weil ich nicht wusste, ob mir das Community-Management gefallen würde. Was wirklich hilft, ist zu zeigen, dass man sich mit sozialen Medien, dem Posten von Inhalten und dem Verfolgen von aktuellen Inhalten und Trends gut auskennt, denn ich glaube, das hat mir auch geholfen, weil Community-Management nicht nur die Betreuung deiner Community beinhaltet, sondern auch den Überblick über alle Social-Media-Plattformen, die nach außen hin sichtbar sind. Wenn man also selbst zeigen kann, dass man die sozialen Medien bereits bis ins Detail verinnerlicht hat, ist das eine riesengroße Hilfe, denn damit ist die halbe Arbeit schon getan.
Ein großartiger Rat. Zum Abschluss: Was sind deine Dreams-Favoriten, und gibt es welche, die du empfehlen möchtest?
Etwas, was ich wirklich mochte, war Fragments, das Teil vom Autistica-Jam war. Fragments war einer der ersten Träume, die ich gespielt habe, und es hat mich wirklich umgehauen. Und es wurde für den Autistica-Jam gemacht, was wirklich schön war, um zu zeigen, wie Menschen mit Autismus die Welt erleben. Ich war einfach so erstaunt, dass es von einem CoMmunity-Mitglied und nicht von einem Entwickler gemacht wurde, denn als ich anfing, hatte ich keine großen Erwartungen an die Qualität der Dreams-Inhalte. Aber dann legte ich los und erlebte das hier und es war einfach so viel kreativer, als ich es mir vorgestellt hatte, und auch so auf Hochglanz poliert. Daher habe ich es für immer in mein Herz geschlossen, denn es erinnert mich an meine Anfänge bei Media Molecule.
Ein anderer Traum, der erst zuletzt erschienen ist, heißt Giblets. Man spielt einen Koch und es gibt eine Plattform mit vielen empfindungsfähigen Hühnchen, und man muss versuchen – das klingt wirklich albern, wenn ich das sage, aber man muss versuchen – sie von der Kante zu stoßen, damit sie gekocht werden. Doch genau so ist Dreams, und es ist witzig, weil jeder Level ganz anders gestaltet ist, also kann man erst einen Weltraum-Level spielen und der nächste ist ein Meer-Level. Und jeder von ihnen ist einfach sehr, sehr gut gemacht und wirklich lustig.
Ein anderes Projekt, das mich wirklich umgehauen hat, war The Idyllium. Ich weiß, dass alle darüber reden, es ist sehr bekannt und hat dieses Jahr sogar einen Impy gewonnen, aber es ist auch einfach unglaublich. Ich glaube, es war auch so besonders, weil es während des Lockdowns veröffentlicht wurde. Man konnte nicht wirklich ausgehen oder so, also habe ich es mit meiner Partnerin gestreamt und wir haben beide so getan, als wäre es ein virtuelles Date – wir zwei, wie wir einfach durch dieses riesige Museum laufen. Es fühlte sich an, als wäre ich wirklich in der Tate Modern oder so. Und sie war überwältigt. Sie meinte: „Das haben Mitglieder der CoMmunity gemacht?!“ Und ich sagte: „Ja, sie haben sich einfach zusammengetan und dieses riesige Museum erschaffen.“ Es ist einfach so stilvoll. Ich habe nicht viel Ahnung von Kunst, aber ich weiß es zu schätzen, wenn etwas schön aussieht!
Das Dreams-Benutzerhandbuch ist ständig in Arbeit. Achtet auf Aktualisierungen, da wir im Laufe der Zeit weitere Lern-Ressourcen und Artikel hinzufügen werden.